Muskulatur, quergestreifte
Wieviele Muskeln braucht man eigentlich für ein Lächeln?
Der Mensch hat 656 Muskeln. Beim Mann macht dies ganze 40% des Körpergewichts aus. Bei der Frau sind es ca. 30%. Ungefähr ein Drittel unseres Körpers besteht also aus Muskelmasse. Dies ist fast dreimal so viel wie das Skelett, welches gerade mal 12% des Gesamtanteils beträgt. Jede Bewegung, die wir machen, erfordert den Einsatz von Muskeln. Allein unsere Augenmuskeln bewegen sich über hunderttausendmal am Tag. Um ein nettes Gesicht zu machen, benötigen wir 43 Muskeln, ein böses Gesicht braucht dagegen 54 Muskeln. Lächeln ist also weniger anstrengend als böse dreinschauen.
Die quergestreifte Muskulatur verdankt ihren Namen den Glanzstreifen, wie die folgende Abbildung verdeutlicht. Sie ist eine Form des Muskelgewebes, die periodische Querstreifen aufweist. Man kann zwei verschiedene Formen unterscheiden, zum einen die Skelettmuskulatur und zum anderen die Herzmuskulatur. Die Skelettmuskulatur ist die Bewegungsmuskulatur. Ohne sie könnten wir nicht gehen, sprechen oder lachen. Sie steuert die Motorik des Körpers. Diese Art von Muskulatur ist willentlich steuerbar und kann für kurze Zeit enorme Kräfte aufbringen. Die Herzmuskulatur besteht aus spezialisierten Herzmuskelzellen, die in ständiger Aktion sind und ein eigenes Reizleitungssystem besitzen.
Die Skelettmuskulatur ist über Sehnen am Skelett befestigt und kann dieses somit stabilisieren bzw. beweglich machen. Es wird zwischen rote und weiße Muskulatur unterschieden. Erstere besitzt einen höheren Gehalt an Muskelfasern mit oxydativer Energiegewinnung, welche für ausdauernde Bewegungen zuständig ist. Die weiße Muskulatur überwiegt bei Kraftsportlern, weil sie schneller kontrahieren und starke Bewegungen wie z.B. Hantelhebungen ausführen kann.
Die zweite Abbildung zeigt die Rückenmuskeln, die am Skelett befestigt sind und vom Sportler aktiv trainiert werden können. Dabei überwiegt die rote Muskulatur vorwiegend beim tiefen Rückenmuskel, also z.B. der breite Rückenmuskel oder der große Rundmuskeln. Dagegen gehören Muskeln wie der Trizeps oder der Deltamuskel zur weißen Muskulatur mit schnellen Muskelfasern.
Das Verhältnis von weißen und roten Muskel ist von Sportler zu Sportler unterschiedlich. Die Art des sportlichen Trainings beeinflusst den Muskelaufbau. So besitzen Langstreckenläufer eine erhöhte Anzahl an langsam kontrahierenden Muskelfasern, also rote Muskelfasern. Sprinter dagegen weisen vermehrt schnell kontrahierende Muskelfasern auf, also weiße Muskelgruppen.
Weiße Muskelfasern können durch entsprechendes Training Eigenschaften des roten Muskels annehmen. Man kann also durch viel Ausdauertraining erreichen, dass z.B. der Trizeps insgesamt länger aktiv bleibt und langsamer ermüdet. Anders dagegen verhält es sich bei roten Muskelfasern. Diese können wenige Eigenschaften der weißen Fasern annehmen. Durch Krafttraining kann also nicht erreicht werden, dass z.B. der breite Rückenmuskel stärkere und schnellere Bewegungen über längere Zeit ausführen kann.
Anatomischer Aufbau der Skelettmuskulatur
Jeder Muskel besteht aus einer Anzahl von Strängen, die in einer Bindegewebshülle umgeben sind. Der Muskelstrang setzt sich aus Bündeln von Fasern zusammen, sogenannte Sarkomeren. Sie bestehen im Wesentlichen aus Myosinfilamenten, also Eiweißfäden, die bis zu 15 cm -40 cm lang werden können. In diesen Eiweißstrukturen findet die Muskelkontraktion statt. Durch elektrische Impulse wird ein Aktionspotential ausgelöst, welches zuvor vom Gehirn oder Rückenmark ausgesandt wurde und über die Nervenbahnen zum Muskel gelangte. Der Muskel kontrahiert und führt die Bewegung aus. Anschließend entspannt er sich wieder.
Einteilung der Skelettmuskulatur
Muskeln werden im Hinblick auf ihre Zusammenarbeit in gegenspielende und zusammenwirkende unterteilt. So bedingen sich der Agonist, der Spieler, und der Antagonist, der Gegenspieler. Dagegen wirken Synergisten in ähnlicher Weise und arbeiten bei vielen Bewegungsabläufen zusammen. Beispielsweise benötigt man zum Beugen des Armes den Trizeps, er zieht den gebeugten Unterarm nach hinten. Der Bizeps supiniert den Unterarm, sodass eine Drehung des Daumens von innen nach außen um die Hand rotiert.
Gesundheit der Skelettmuskulatur
Wer sich regelmäßig bewegt und Sport treibt, kann Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Ohne Bewegung drohen Übergewicht, Bluthochdruck, Haltungsschäden und sogar Konzentrationsschwierigkeiten. Durch Botenstoffe kann die Skelettmuskulatur u.a. Einfluss auf das Immunsystem oder den Fettstoffwechsel nehmen. Wenn wir also aktiv sind, werden gesundheitswirksame Reize an die glatte Muskulatur und andere Organe gesendet, auf die wir normalerweise sonst keinen Einfluss hätten. Das Herz kann als Pumpmuskel besonders durch Sport positiv gestärkt werden. Die Arbeitsweise der Muskulatur ist absolut ökonomisch. Sie leistet nur das, was sie muss. Wenn sie nicht ausreichend belastet wird, stellt sie ihren Betrieb ein.
"Sport ist Mord"
Jedoch gibt es auch ein ´zuviel`. Wer sich und seinen Körper überfordert, tut den Muskeln keinen Gefallen. Überbelastung im Training kann zur Muskelinsuffizienz führen. Aufgrund der Anatomie kann sich ein Muskel nur begrenzt dehnen bzw. zusammenziehen. Deswegen unterscheidet man zwischen aktiver und passiver Insuffizienz. Aktive Muskelinsuffizienz tritt bei einem schon maximal kontrahierten Muskel auf. Die Passive dagegen meint einen maximal gedehnten Muskel, der sich nicht weiter strecken kann. Durch zu viel Sport kann es u.a. auch zu einem Muskelfaserriss, Muskelverhärtung, Muskelkrampf oder zu einer Prellung kommen, um ein paar Beispiele zu nennen.
Der richtige Weg
Sportler sollten beim Training ihr individuelles Programm gestalten, und dabei auf folgende Kernziele zurückgreifen. Sport trägt zur Stärkung der physischen Gesundheit bei. So können z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden. Durch Kraft- und Dehnübungen können u.a. Rückenschmerzen minimiert werden. Zum zweiten soll Sport psychosoziale Ressourcen aktivieren. Durch ein positives Körperkonzept kann das Wohlbefinden gesteigert werden. Ebenso werden durch Sport Risikofaktoren vermindert. Volkskrankheiten wie Diabetes, Osteoporose oder Übergewicht können aktiv beeinflusst werden bzw. ganz vorgebeugt werden. Zum dritten wird durch langfristiges, Training ein gesunder Lebensstil herausgebildet, indem die sportliche Aktivität fester Bestandteil des Lebenskonzepts wird.
Bild 1: http://www.joggen-online.de/images/krafttraining/muskeln-im-arm.jpg
Bild 2: http://www.anatomie.net/histowebatlas/m-470b.html
Der Mensch hat 656 Muskeln. Beim Mann macht dies ganze 40% des Körpergewichts aus. Bei der Frau sind es ca. 30%. Ungefähr ein Drittel unseres Körpers besteht also aus Muskelmasse. Dies ist fast dreimal so viel wie das Skelett, welches gerade mal 12% des Gesamtanteils beträgt. Jede Bewegung, die wir machen, erfordert den Einsatz von Muskeln. Allein unsere Augenmuskeln bewegen sich über hunderttausendmal am Tag. Um ein nettes Gesicht zu machen, benötigen wir 43 Muskeln, ein böses Gesicht braucht dagegen 54 Muskeln. Lächeln ist also weniger anstrengend als böse dreinschauen.
Die quergestreifte Muskulatur verdankt ihren Namen den Glanzstreifen, wie die folgende Abbildung verdeutlicht. Sie ist eine Form des Muskelgewebes, die periodische Querstreifen aufweist. Man kann zwei verschiedene Formen unterscheiden, zum einen die Skelettmuskulatur und zum anderen die Herzmuskulatur. Die Skelettmuskulatur ist die Bewegungsmuskulatur. Ohne sie könnten wir nicht gehen, sprechen oder lachen. Sie steuert die Motorik des Körpers. Diese Art von Muskulatur ist willentlich steuerbar und kann für kurze Zeit enorme Kräfte aufbringen. Die Herzmuskulatur besteht aus spezialisierten Herzmuskelzellen, die in ständiger Aktion sind und ein eigenes Reizleitungssystem besitzen.
Die Skelettmuskulatur ist über Sehnen am Skelett befestigt und kann dieses somit stabilisieren bzw. beweglich machen. Es wird zwischen rote und weiße Muskulatur unterschieden. Erstere besitzt einen höheren Gehalt an Muskelfasern mit oxydativer Energiegewinnung, welche für ausdauernde Bewegungen zuständig ist. Die weiße Muskulatur überwiegt bei Kraftsportlern, weil sie schneller kontrahieren und starke Bewegungen wie z.B. Hantelhebungen ausführen kann.
Die zweite Abbildung zeigt die Rückenmuskeln, die am Skelett befestigt sind und vom Sportler aktiv trainiert werden können. Dabei überwiegt die rote Muskulatur vorwiegend beim tiefen Rückenmuskel, also z.B. der breite Rückenmuskel oder der große Rundmuskeln. Dagegen gehören Muskeln wie der Trizeps oder der Deltamuskel zur weißen Muskulatur mit schnellen Muskelfasern.
Das Verhältnis von weißen und roten Muskel ist von Sportler zu Sportler unterschiedlich. Die Art des sportlichen Trainings beeinflusst den Muskelaufbau. So besitzen Langstreckenläufer eine erhöhte Anzahl an langsam kontrahierenden Muskelfasern, also rote Muskelfasern. Sprinter dagegen weisen vermehrt schnell kontrahierende Muskelfasern auf, also weiße Muskelgruppen.
Weiße Muskelfasern können durch entsprechendes Training Eigenschaften des roten Muskels annehmen. Man kann also durch viel Ausdauertraining erreichen, dass z.B. der Trizeps insgesamt länger aktiv bleibt und langsamer ermüdet. Anders dagegen verhält es sich bei roten Muskelfasern. Diese können wenige Eigenschaften der weißen Fasern annehmen. Durch Krafttraining kann also nicht erreicht werden, dass z.B. der breite Rückenmuskel stärkere und schnellere Bewegungen über längere Zeit ausführen kann.
Anatomischer Aufbau der Skelettmuskulatur
Jeder Muskel besteht aus einer Anzahl von Strängen, die in einer Bindegewebshülle umgeben sind. Der Muskelstrang setzt sich aus Bündeln von Fasern zusammen, sogenannte Sarkomeren. Sie bestehen im Wesentlichen aus Myosinfilamenten, also Eiweißfäden, die bis zu 15 cm -40 cm lang werden können. In diesen Eiweißstrukturen findet die Muskelkontraktion statt. Durch elektrische Impulse wird ein Aktionspotential ausgelöst, welches zuvor vom Gehirn oder Rückenmark ausgesandt wurde und über die Nervenbahnen zum Muskel gelangte. Der Muskel kontrahiert und führt die Bewegung aus. Anschließend entspannt er sich wieder.
Einteilung der Skelettmuskulatur
Muskeln werden im Hinblick auf ihre Zusammenarbeit in gegenspielende und zusammenwirkende unterteilt. So bedingen sich der Agonist, der Spieler, und der Antagonist, der Gegenspieler. Dagegen wirken Synergisten in ähnlicher Weise und arbeiten bei vielen Bewegungsabläufen zusammen. Beispielsweise benötigt man zum Beugen des Armes den Trizeps, er zieht den gebeugten Unterarm nach hinten. Der Bizeps supiniert den Unterarm, sodass eine Drehung des Daumens von innen nach außen um die Hand rotiert.
Gesundheit der Skelettmuskulatur
Wer sich regelmäßig bewegt und Sport treibt, kann Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Ohne Bewegung drohen Übergewicht, Bluthochdruck, Haltungsschäden und sogar Konzentrationsschwierigkeiten. Durch Botenstoffe kann die Skelettmuskulatur u.a. Einfluss auf das Immunsystem oder den Fettstoffwechsel nehmen. Wenn wir also aktiv sind, werden gesundheitswirksame Reize an die glatte Muskulatur und andere Organe gesendet, auf die wir normalerweise sonst keinen Einfluss hätten. Das Herz kann als Pumpmuskel besonders durch Sport positiv gestärkt werden. Die Arbeitsweise der Muskulatur ist absolut ökonomisch. Sie leistet nur das, was sie muss. Wenn sie nicht ausreichend belastet wird, stellt sie ihren Betrieb ein.
"Sport ist Mord"
Jedoch gibt es auch ein ´zuviel`. Wer sich und seinen Körper überfordert, tut den Muskeln keinen Gefallen. Überbelastung im Training kann zur Muskelinsuffizienz führen. Aufgrund der Anatomie kann sich ein Muskel nur begrenzt dehnen bzw. zusammenziehen. Deswegen unterscheidet man zwischen aktiver und passiver Insuffizienz. Aktive Muskelinsuffizienz tritt bei einem schon maximal kontrahierten Muskel auf. Die Passive dagegen meint einen maximal gedehnten Muskel, der sich nicht weiter strecken kann. Durch zu viel Sport kann es u.a. auch zu einem Muskelfaserriss, Muskelverhärtung, Muskelkrampf oder zu einer Prellung kommen, um ein paar Beispiele zu nennen.
Der richtige Weg
Sportler sollten beim Training ihr individuelles Programm gestalten, und dabei auf folgende Kernziele zurückgreifen. Sport trägt zur Stärkung der physischen Gesundheit bei. So können z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden. Durch Kraft- und Dehnübungen können u.a. Rückenschmerzen minimiert werden. Zum zweiten soll Sport psychosoziale Ressourcen aktivieren. Durch ein positives Körperkonzept kann das Wohlbefinden gesteigert werden. Ebenso werden durch Sport Risikofaktoren vermindert. Volkskrankheiten wie Diabetes, Osteoporose oder Übergewicht können aktiv beeinflusst werden bzw. ganz vorgebeugt werden. Zum dritten wird durch langfristiges, Training ein gesunder Lebensstil herausgebildet, indem die sportliche Aktivität fester Bestandteil des Lebenskonzepts wird.
Bild 1: http://www.joggen-online.de/images/krafttraining/muskeln-im-arm.jpg
Bild 2: http://www.anatomie.net/histowebatlas/m-470b.html