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Sportverletzungen von A bis Zerrung

Sportverletzungen von A wie Armbruch bis Z wie Zerrung


Bänderriss

Erste Hilfe KofferWas ist das?
Der Bänderriss wird häufig auch als Bandruptur bezeichnet. Damit ist die Zerreißung eines Gelenkbandes gemeint. Je nach Schweregrad ist ein Band nur teilweise oder vollständig gerissen. Bänder sind faserartige Stränge aus Kollagen. Sie verbinden die beweglichen Teile des Knochenskeletts miteinander und verleihen den Gelenken Stabilität. Werden Bänder über ihre natürliche Spannungsbreite hinaus gedehnt, können sie reißen.

Welche Symptome sind typisch?
Ein Bänderriss verursacht zumeist einen plötzlichen starken Schmerz. Das verletzte Gelenk schwillt an. Häufig ist eine bläuliche Färbung erkennbar, die auf gerissene Blutgefäße hindeutet. Das Gelenk kann bei einer Ruptur nicht mehr schmerzfrei belastet werden.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Die Schwellung muss gelindert werden. Dafür sollte die betroffene Stelle gekühlt werden. Das Eis wird dabei nie direkt auf die Hautoberfläche gelegt, sondern immer in ein Tuch eingewickelt. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Die Schwellung geht zurück. Das verletzte Gelenk wird nach Möglichkeit hoch gelagert, damit der Blutfluss verringert wird. Auch eine Kompressionsbinde kann helfen. Anschließend ist ein Arzt aufzusuchen.


Bluterguss

Was ist das?
Ein Bluterguss ist ein Hämatom mit subkutanem Blutaustritt aufgrund verletzter Blutgefäße im Körpergewebe. Blutergüsse werden auch Veilchen oder blauer Fleck genannt und entstehen häufig durch äußere Gewalteinwirkung. Abbauprozesse oberflächlich betroffener Gefäße benötigen etwa zwei Wochen. In dieser Zeit färbt sich das Hämatom zunächst rot, denn der rote Blutfarbstoff Hämoglobin tritt in das Körpergewebe ein. Die dunkelrot-bläuliche Färbung gibt Aufschluss über die Blutgerinnungsfunktion. Färbt sich der Fleck braun-schwarz, später dunkelgrün und am Ende gelb, bauen bestimmte Eiweiße Hämoglobin zu Choleglobin, Verdoglobin und Biliverdin ab.

Welche Symptome sind typisch?
Je nach Verletzungsgrad kann ein Bluterguss unterschiedlich schmerzhaft sein. Oft schwillt die betroffene Stelle tieferliegender Gewebe an. Durch die Ausbreitung des Hämatoms können umliegende Muskeln oder Gelenke in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt werden.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Oberflächliche Blutergüsse sind in den meisten Fällen harmlos und gehen ohne Probleme wieder weg. Hier helfen Eispackungen oder kalte Umschläge. Dadurch werden die Blutgefäße zusammengezogen und es tritt weniger Blut aus den Gefäßen. Die Körperstelle sollte wenn möglich hoch gelagert, die Muskulatur geschont werden. Außerdem sind Wärmebehandlungen, Alkoholkonsum und Massagen an den betroffenen Stellen 24 Stunden nach dem Unfall nicht empfehlenswert. Besteht ein Verdacht auf weitere Gelenkverletzungen oder breiten sich starke Blutergüsse aus, sollte in jedem Fall der Arzt konsultiert werden. Das Einlegen einer Drainage oder gar ein operativer Eingriff muss dann vorgenommen werden, wenn der Bluterguss Druck auf benachbarte Strukturen ausübt. Aufschluss gibt ein CT oder Ultraschall.


Engpass-Syndrom

Was ist das?
Das Engpass-Syndrom oder auch Kompressionssyndrom umfasst Erkrankungen, die aufgrund anatomischer Strukturen zur Einengung von Nerven oder Gefäßen im Bereich der Extremitäten wie Schienbein oder Schultergelenk führen. Nervenstränge verlaufen häufig an Kanälen oder Tunneln, in denen eine natürliche Enge besteht. Mit zunehmendem Alter bzw. durch Überbelastungen können diese Kanäle enger werden und zu örtlichen Entzündungen führen.

Mensch mit SportverletzungenWelche Symptome sind typisch?
Bei Armdrehungen oder Hebungen spürt der Betroffene zunächst Schmerzen im Schulterbereich. Später können auch in Ruhestellung Schmerzen auftreten. Verstärkt sich der Druck auf die Engstellen, kann es zu Funktionseinschränkungen bzw. Schädigungen der Nerven kommen. Liegt ein Impingementsyndrom vor, ist das seitliche Heben von Arm und Schulter im Winkel von 60 bis 120 Grad schmerzhaft. Hier spricht man von einem schmerzhaften Bogen. Grund dafür sind die Nerven- und Gefäßstrukturen, die aufgrund von Platzmangel unterhalb des Schulterdachs nicht untergebracht werden können.

Häufig ist die Sehne des Obergrätenmuskels (Supraspinatussehne) betroffen, die mit dem Oberarmknochen verbunden ist. Hinzu kommen mechanische Hindernisse wie ein Knochensporn oder eine ungünstige Form, die die Bewegungsfreiheit einschränken. Das Tibialis-anterior-Syndrom kann durch eine Erhöhung des Gewebedrucks in der Extensorenloge am Unterschenkel entstehen. Es ist eine typische Läuferverletzung, die durch Vorliegen einer Unterschenkelfraktur, Überbelastung, Plattfuß, ungewohnte Trainingsstrecken, Tumore, Ödeme, zu schnelles Muskelwachstum oder Knochenstückchen begründet sein kann. Symptome äußern sich in starken Schmerzen, Rötungen und Schwellungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl oder gar Lähmungserscheinungen des Fußes.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Der Betroffene sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und die betroffene Stelle untersuchen lassen. Der Arzt leitet ggf. weitere Maßnahmen ein wie Röntgen oder MRT. Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, wird mit Physiotherapie, Massagen, durchblutungsfördernden Salben oder Kortisonspritzen bzw. mit einer Elektrotherapie begonnen, um die betroffenen Schmerzstellen zu entlasten. Bei chronischen Beschwerden, wo bereits Bewegungseinschränkungen und Sehnenschäden eingetreten sind, wird eine Operation empfohlen. Mit der Arthroskopie wird das Ausmaß der Engstelle diagnostiziert und der Kanal geweitet bzw. Knochenenden verkleinert.


Gehirnerschütterung

Was ist das?
Die leichte Form eines Schädel-Hirn-Traumas wird Gehirnerschütterung genannt. Die am häufigsten vorkommende Kopfverletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung ist meistens durch äußere Krafteinwirkungen oder Stürze begründet. Das Gehirn, welches in der Hirnflüssigkeit schwimmt und durch den Schädelknochen geschützt wird, schlägt plötzlich ruckartig an den Schädelknochen an und verursacht die Erschütterung. Ca. 250.000 Menschen erleiden jährlich Kopfverletzungen, entweder durch Unfälle im Straßenverkehr oder im Sport.

Welche Symptome sind typisch?
Folgende Symptome können auf eine Gehirnerschütterung hindeuten: Bewusstlosigkeit von wenigen Sekunden bis einige Minuten, Gedächtnislücken, Schwindel, Schielen, Gleichgewichtsstörungen oder Übelkeit. Einige der Symptome können auch erst bis zwölf Stunden nach einem Unfall auftreten.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Nach dem Unfall sollte der Gang zum Arzt unmittelbar erfolgen bzw. der Notarzt alarmiert werden. Dieser kann schwerere Kopfverletzungen wie Gehirnbluten, Schädelbasisbruch oder eine Schädelprellung ggf. durch Tastuntersuchungen, durch ein CT oder MRT ausschließen. Empfehlenswert ist eine medizinische Aufsicht bis zu 24 Stunden nach dem Unfall. Auf körperliche Arbeiten, langes Lesen oder Fernsehen sollte in den Tagen darauf verzichtet werden, um dem Gehirn und Körper genügend Erholung zu geben. Mögliche Kopfschmerzen kann der Arzt mit einem Medikament lindern.


Knochenbruch

Was ist das?
Der Knochenbruch wird auch als Fraktur bezeichnet. Dabei bricht ein Knochen in zwei oder mehrere Teile. Zumeist liegt die Ursache in äußeren Einwirkungen wie Stößen, Stürzen oder Schlägen.

Frau mit GipsarmBei vorgeschädigtem Gewebe können Knochen auch ohne äußere Einwirkungen brechen. Unterschieden werden offene von geschlossenen Frakturen. Bei ersterer Art durchtrennt der Knochen die Haut und tritt je nach Schweregrad aus der Wunde aus.

Welche Symptome sind typisch?
Schief stehende Knochen sind ein sicheres Zeichen für eine Fraktur. Auch wenn der Knochen aus der Wunde austritt oder Knochenlücken zu erkennen sind, liegt ein Bruch vor. Zudem können abnormale beziehungsweise stark eingeschränkte Beweglichkeiten betroffener Knochen auf einen Bruch hinweisen. Betroffene haben häufig starke Schmerzen. Verletzte Knochen können auch anschwellen, röten oder warm werden.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Nach der Prüfung der Vitalfunktionen (Atmung, Körpertemperatur und Kreislauf) sollte die betroffene Stelle ruhiggestellt beziehungsweise fixiert werden. Anschließend ist sofort fachliche Hilfe hinzuzuziehen. Knochenbrüche werden zumeist operiert und anschließend mit einem Gipsverband ruhiggestellt.


Läuferknie

Was ist das?
Das Läuferknie, auch Tractussyndrom genannt, ist ein Schmerzsyndrom an der Außenseite des Oberschenkels. Dieser Faszienstreifen wird Tractus iliotibialis genannt und stützt die Muskulatur. Reibt dieser an der Gelenksvorwölbung, kommt es zu Überbelastungen und Reizzuständen der Knochenhaut und der Schleimbeutel. Besonders Radfahrer, Langstreckenläufer oder Bergsteiger sind davon betroffen. Weibliche Läuferinnen sind etwas häufiger betroffen als männlichen Läufer.

Welche Symptome sind typisch?
Oft verursacht ein Läuferknie stechende Schmerzen in Höhe des Kniegelenks, die jedoch auch bis zum Ober- oder Unterschenkel ausstrahlen können. Im weiteren Krankheitsverlauf ist ein normales Gehen, Treppensteigen oder Sitzen mit angewinkelten Beinen bereits nicht mehr möglich. Schwellungen, Wärmegefühl, Schleimbeutelentzündungen oder Knirschgeräusche gehören ebenfalls zum Krankheitsbild des Läuferknies.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Erste-Hilfe-Maßnahmen sind Eisanwendungen, Kniebandagen bzw. entzündungshemmende Salben. Das Lauftraining sollte unterbrochen werden, damit die Gefahr einer chronischen Erkrankung ausgeschlossen wird. Der Arzt kann mithilfe einer Röntgenaufnahme oder MRT genaue Aussagen treffen. Therapeutische Maßnahmen sind krankengymnastische Übungen, Massagen oder Wärmeanwendungen. Helfen konventionelle Methoden nicht, kann das Läuferknie über den operativen Weg behandelt werden.


Meniskusriss

Was ist das?
Bei einem Meniskusriss sind entweder die inneren oder äußeren halbrundförmigen Knorpelscheiben zwischen dem Gelenkspalt schräg, längst, quer oder gesondert gerissen. Diese Scheiben dienen als Gelenkschmiere zwischen Oberschenkel- und Schienbeinknochen und haben eine stabilisierende Funktion. 40 % der Innenmeniskusverletzungen entstehen als Folge von indirekter Gewalteinwirkung wie z.B. Überstreckung oder starke Beugung des Gelenkes. Meist sind junge, sportlich aktive Menschen im Alter zwischen zehn und 30 Jahren betroffen. Dagegen sind 50 % der Läsionen degenerativer Natur, d.h. Profifußballer, Bergleute, Gärtner oder Fliesenleger, die berufsbedingt besonders die Knie beanspruchen, sind davon betroffen.

Welche Symptome sind typisch?
Die Betroffenen haben starke Schmerzen im Bereich des Gelenkspaltes. Das Knie ist nur noch eingeschränkt beweglich bzw. es kann gar nicht mehr bewegt werden (Gelenkblockade). Weiterhin kann es zu Schwellungen, gefühlter Instabilität oder einer Gelenkmaus kommen, d.h. die gerissenen Anteile der Menisken wirken wie ein Fremdkörper im Gelenk.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Das Knie sollte nach dem Unfall zunächst gekühlt und mit einem Druckverband versehen werden. Der Arzt kann durch einfache orthopädische Funktionstests wie dem Steinmann-Zeichen-Test oder Apley-Test einen möglichen Meniskusriss diagnostizieren. Zusätzlich kann eine Röntgenuntersuchung Knochenschäden ausschließen bzw. weitere Verschleißerscheinungen sichtbar machen. Ganz genaue Aussagen kann ein MRT bzw. eine Arthroskopie machen.


Platzwunde

BandageWas ist das?
Die Platzwunde ist eine akute Wunde, die als Folge eines starken Aufpralls auftritt. Platzwunden entstehen an den Körperstellen, an denen die Haut direkt auf dem Knochen liegt. Dazu zählt etwa der Kopf, aber auch das Schienbein. Durch äußere Gewalteinwirkung platzt die Haut an der betroffenen Stelle auf und blutet.

Welche Symptome sind typisch?
Platzwunden sind zumeist oberflächlich. Die Haut platzt blitzartig auf und es kommt besonders im Kopfbereich zu starken Blutungen. Gerade bei Platzwunden dieser Art ist darauf zu achten, ob der Betroffene Kopfschmerzen oder Übelkeit äußert. Das können Anzeichen einer Gehirnerschütterung sein.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Zunächst sollte die Blutung einer Platzwunde gestillt werden. Mit leichtem Druck können solche Blutungen mithilfe von sauberen Tüchern minimiert werden, ohne dass die Durchblutung des umliegenden Gewebes beeinträchtigt wird. Je nach Schweregrad und Größe können Platzwunden anschließend geklammert, geklebt oder genäht werden.


Prellung

Was ist das?
Die Prellung wird in der Medizin auch als Kontusion bezeichnet. Damit sind Verletzungen des Bewegungsapparates gemeint, die nach außen zumeist nicht sichtbar sind. Die Haut wird dabei nicht verletzt. Eine Prellung entsteht in der Regel durch einen Schlag, Stoß oder Fall.

Welche Symptome sind typisch?
Prellungen sind äußerst schmerzhaft. So kann eine Rippenprellung schlimmer als ein Rippenbruch sein. Je nach Schweregrad kann sich bei einer Prellung ein Bluterguss an der betroffenen Stelle bilden. Auch leichte Schwellungen sind möglich.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Prellungen sollten kurzfristig gekühlt werden. Zwischen Kühlpack und Haut sollte immer eine Zwischenschicht wie etwa ein Tuch gelagert sein, damit Gewebeerfrierungen verhindert werden. Eis reduziert die Schmerzen und sorgt dafür, dass die Schwellung abklingt und weniger Blut aus gerissenen Gefäßen austritt. Sportsalben können die Schmerzen zusätzlich lindern. Ansonsten sollte das verletzte Körperteil hochgelegt und ruhig gehalten werden.


Verstauchung

Was ist das?
Die Verstauchung wird in der Fachsprache auch als Distorsion bezeichnet. Damit ist die Verletzung eines Bandes oder einer Gelenkkapsel gemeint. Verstauchungen treten auf, wenn die Band- beziehungsweise Gelenkfasern unnatürlich überdehnt werden. Ursachen sind zumeist Umknicken, Überbelastung, Schläge, Stürze oder Stöße.

Welche Symptome sind typisch?
Je weiter die Bänder überdehnt sind, desto stärker sind die Schmerzen an der betroffenen Stelle. Das Gelenk fühlt sich oftmals instabil an. Bei einer starken Verstauchung schwillt die Gelenkumgebung innerhalb einer Stunde an. Die Belastbarkeit ist eingeschränkt. Bei einer weniger starken Verstauchung kann die Beweglichkeit kaum beengt sein.

Wie sollte die Erstversorgung aussehen?
Verstauchte Gelenke sollten sofort gekühlt werden. Um Blutergüsse zu verhindern, wird die betroffene Stelle hoch gelagert. Auch ein stützender Verband kann helfen, eine starke Schwellung zu unterdrücken. Um mögliche Begleitverletzungen wie etwa einen Bänderriss auszuschließen, ist anschließend ein Fachmann zu konsultieren.


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