Energiespeicher
Ein Energiespeicher ist ein Speicher, der Adenosintriphosphat (ATP), Kreatinphosphat, Glykogen oder Fett zwischenlagert, um dem Körper zum Zeitpunkt einer Belastungsphase ATP zur Energiebereitstellung zur Verfügung zu stellen.
Dabei werden unterschiedliche Energiespeicher unterschieden.
Die kleinsten Energiespeicher sind Kreatinphosphat- (KrP-Speicher) und Adenosintriphosphatspeicher (ATP-Speicher) in der Muskulatur, die bei kurzen intensiven Belastungen schnell aufgebraucht sind. Für Kohlenhydrate und Fette gibt es größere Energiespeicher.
Kohlenhydrate werden als Glykogen gespeichert. Der Körper kann 5 g Glykogen im Blut, 250 bis 350 g Glykogen in der Muskulatur und 100 bis 150 g Glykogen in der Leber speichern. Insgesamt ist das eine Kohlenhydratspeicherung von ca. 1620 kcal.
Wettkampfsportler greifen häufig auf die Möglichkeit einer erhöhten Speicherkapazität der Kohlenhydrate zurück, in dem sie das Prinzip der Glykogensuperkompensation anwenden. Dabei entleert der Sportler vier bis sieben Tage vor dem Wettkampftag durch längere Trainingseinheiten und normale Ernährung die Energiespeicher vollkommen, um dann ein bis drei Tage vor dem Wettkampf das Training zu reduzieren und die Kohlenhydratspeicher überdurchschnittlich aufzufüllen. Dafür ist ein reduziertes Training mit einer fettarmen und kohlenydratbetonten Ernährung von 70 bis 80 % Kohlenhydratanteil einzuhalten. Am Wettkampftag ist der Kohlenhydratanteil der Nahrung wieder auf 50 bis 60 % normalisiert. Wasser und Kalium spielen für die Glykogenspeicherung eine wichtige Rolle.
Durch das Phänomen des „Kohlenydrataufladens“ ist eine Glykogenspeicherung in der Muskulatur auf bis zu 600 g möglich. Das ist eine mögliche Steigerung der Kohlenhydrate um 50 %.
Fette werden als Triglyceride (Neutralfette) im Unterhautfettgewebe gespeichert. Da sie unbegrenzt als Reserveenergie speicherbar sind, stellen diese das größte Energiedepot dar. Dieses Körperfettgewebe ist auf der einen Seite für lang andauernde Ausdauereinheiten wichtig (aerobe Energiebereitstellung) und auf der anderen Seite für die Isolation (Schutz vor Körperwärmeverlust) sowie für die Abwehr mechanischer Schädigungen besonders empfindlicher Organe (z. B. Gehirn) wichtig.
Proteine werden in Form von Tripeptiden, Dipeptiden und einzelnen Aminosäuren abgebaut. Sie sind primär Baustoffe. Nur bei länger andauernden Belastungen werden sie in nennenswerter Menge auch zur Energiebereitstellung herangezogen.