Kohlenhydrate gehören - neben Fetten und Proteinen - zu den Grundnährstoffen, die in nahezu jedem Lebensmittel enthalten sind. Eine Ernährungsweise völlig ohne Carbs ist also weder langfristig möglich, noch gesund. Stattdessen basiert die kohlenhydratreduzierte Küche auf Lebensmitteln mit einem verhältnismäßig geringen Anteil an Kohlenhydraten und einem höherem Anteil an (gesunden) Fetten und Proteinen. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören vor allem:
- Fleisch
- Fisch
- tierische Produkte wie Eier und Milch
- Gemüse
- Obstsorten mit vergleichsweise geringem Fruchtzuckergehalt (z.B. Avocado, Beeren, Guave, Papaya)
Übersicht
Wie viel Gramm Kohlenhydrate pro Tag im Zuge der kohlenhydratreduzierten Küche maximal empfohlen werden, variiert je nach konkreter Diät-Tradition und Ernährungskonzept. Grob lässt sich die Kohlenhydratzufuhr aber in drei Kategorien einteilen:
- Zwischen 150 und 100 Gramm Carbs sind je nach Typ ideal, um Dein Gewicht zu halten oder sehr gemächlich abzunehmen.
- 50 bis 100 Gramm tägliche Kohlenhydrate bieten sich an, um zwar konsequent abzunehmen, dennoch aber nicht völlig auf die kleine Scheibe Brot zum Frühstück verzichten zu müssen.
- Im Idealbereich bewegst Du Dich mit 25 bis 50 Gramm Kohlenhydraten. Bei dieser Menge beginnt Dein Körper mit der sogenannten Ketose, bei der aus Fett statt aus Carbs Energie gewonnen wird, sodass hartnäckige Fettreserven angegriffen werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, solltest du folgende Lebensmittel (in ihrer klassischen Form) bis auf wenige Ausnahmen aus deiner Ernährung streichen:
- Nudeln
- Reis
- Kartoffeln
- Brot (insbesondere Weißmehl)
- Stark zuckerhaltige Süßigkeiten
- Obstsorten mit sehr hohem Fruchtzuckergehalt (z.B. Apfel, Dattel, Feige, Weintrauben)
Hinweis: Um wirklich abzunehmen, ist natürlich die zu sich genommene Gesamtkalorienmenge entscheidend. Verlierst du diese völlig aus den Augen, lässt auch die konsequenteste kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise keine Pfunde schmelzen. Als Richtlinie zum täglichen Kalorien-Intake dienen für Frauen rund 1.700, für Männer 2.500 Kilokalorien. In den präzisen individuellen Energiebedarf gehen aber neben dem Geschlecht auch Körpergröße, Gewicht und die körperliche Betätigung im Alltag ein.
Wichtig zu wissen: Zur Stoffklasse der Kohlenhydrate gehören unterschiedliche Verbindungen, die unterschiedliche Auswirkungen auf Deinen Körper haben. Problematisch sind Mono- und Disaccharide wie Trauben-, Frucht- und Milch-Zucker. Diese machen Dich nicht langfristig satt, sorgen aber für einen schnellen und starken Anstieg Deines Insulinspiegels, was wiederum Dein Diabetesrisiko erhöht und das Abnehmen erschwert. Deshalb solltest Du stark gezuckerte Lebensmittel möglichst ganz aus Deinem Ernährungsplan streichen.
Wenn schon Kohlenhydrate, dann sollten es nach Möglichkeit Ballaststoffe sein: Die sogenannten Polysaccharide kommen vor allem in Hülsenfrüchten sowie Vollkornprodukten vor und fördern eine unproblematische Verdauung. Wer dauerhaft gesund bleiben will, sollte also nicht nur auf die Gesamtmenge, sondern auch auf die Art der konsumierten Kohlenhydrate achten.
Wer selbst kocht, kann den Kohlenhydratgehalt seines Essens selbst beeinflussen. Auswärts kohlenhydratarm zu essen, gestaltet sich etwas schwieriger. Allerdings lässt sich schon bei der Wahl der jeweiligen Küche vieles richtig machen.
Die in Deutschland so beliebte italienisch-mediterrane Küche lebt von Kohlenhydraten: Pizza, Spaghetti und Ciabatta-Varianten machen hier den überwältigenden Großteil der Speisekarte aus. Allerdings: Selbst dort finden sich Alternativen. Der klassische Capricciosa-Salat beispielsweise ist mit Thunfisch, Schinken, Eiern und Gouda ein zuverlässiger Proteinlieferant - vorausgesetzt, das Dressing ist nicht stark gezuckert. Ein Genuss voller intensiver Aromen und reiner Protein-Lieferant ist das Carpaccio: hauchdünn geschnittenes rohes Rindfleisch.
Wer bei der Auswahl aus dem Vollen schöpfen möchte, sollte sich in Richtung der asiatischen Küche bewegen. Gerade japanische Restaurants haben leichte und vielfältige kohlenhydratarme Gerichte zu bieten - natürlich nur, wenn Du auf den obligatorischen Reis als Beilage verzichtest. Von Edamame (gesalzene Sojabohnen) über Seetang- oder Spinat-Salat bis hin zu Sashimi (rohem Fisch) und Misosuppe: Nahezu alles, was nicht frittiert oder paniert ist, kannst Du hier bedenkenlos essen.
Nie wieder Spaghetti Bolognese zum romantischen Abendessen, frischgebackenes Brot am Morgen oder knusprige Brötchen am sonntäglichen Frühstückstisch? Für die meisten ist das wohl unvorstellbar. Deshalb haben sich mit dem Hype um kohlenhydratreduzierte Diäten zahlreiche Alternativen durchgesetzt, die schmecken und die Umstellung erheblich erleichtern.